Einschlafprobleme

Einschlafprobleme…und schon liegen wir wie die Sardinen im Bett..

Wegen der Einschlafprobleme des Sohnes richtete sich eine Mutter an mich: „Ich habe folgendes Problem: Mein Sohn R. (er wird in 10 Tagen 11 Jahre alt) hat nach wie vor erhebliche Schwierigkeiten, alleine einzuschlafen. Er kommt selbst nach 1,5 Stunden erfolglosen „Probierens“ immer wieder zu mir ins Schlafzimmer, um sich dort hinzulegen. Neben mir schläft er dann in kürzester Zeit ein. Das ist bei uns schon eine Dauereinrichtung, aber so langsam finde ich, dass das so nicht weiter geht. Seine Schwester, die sonst problemlos allein schlafen könnte, schließt sich der Karawane dann nämlich an (weil R. durch ihr Zimmer zu mir läuft, was sie hört) und schon liegen wir wie die Sardinen im Bett. Von Entspannung ist dann keine Rede mehr. Und vor dem Hintergrund des Schreckgespenstes „Hilfe, da muss ich ja ohne dich einschlafen!“ wird auch jede Übernachtungseinladung von Freunden und jede Klassenfahrt zum Horrorszenario. Ich würde ihm gern helfen, sich mehr von mir zu lösen und auf seine eigenen Beine zu stellen – nur fehlt mir eine Eingebung, wie ich das tun könnte…

Erinnere ich mich richtig, dass Sie auch im Bereich „Einschlafstörungen“ aktiv sind? Wenn ja, können wir dann einen Termin ansetzen?“

 

Die erste Sitzung 

Mir gegenüber saß ein freundlicher, reif und ausgeglichen wirkender Junge. Ohne Umschweife kamen wir direkt auf seine Einschlafprobleme zu sprechen. R. empfand es selbst als störend, das er abends wach lag, innerlich unruhig wurde und alles Mögliche in seinem Kopf herumwirbelte. Es zeigte sich, dass R. auf den beiden unteren Gehirnentwicklungsstufen, der Ursicherheitstufe und der Erlebnissicherheitsstufe beim Thema „Einschlafen“ blockiert war. Er konnte sich gut auf die Übungen der ersten Stufe einlassen und genoss sie offensichtlich. Auch die Übungen aus zwei anderen Stufen, die sich bei diesem Thema labil zeigten, führte er gewissenhaft und engagiert aus. Ich gab ihm als kleines Trainingsprogramm Übungen für den Morgen direkt nach dem Aufwachen und Übungen für den Abend vorm Einschlafen mit. Für den Fall, dass es dennoch nicht ginge noch einen Notfallübung.

 

Rückmeldung der Mutter

Am Telefon berichtete mir die Mutter nach dem Wochenende, dass R. ohne Probleme alleine eingeschlafen sei. Die gesamte Familie hätte eine entspannte Nachtruhe genossen.

 

Resümee

Das ging ausgesprochen schnell. Ein Glücksfall! Die Übungen unterstützen R. bei seinen Einschlafproblemen und er ist selbstständig genug, um sie anzuwenden. Nun bin ich gespannt, wie das Abendritual in den kommenden zwei Wochen verläuft. Vielleicht muss man nochmals nachjustieren, vielleicht war es das auch schon. In solchen Momenten staune ich selbst, wie effektiv die Evolutionspädagogik und Kinesiologie – punktgenau angewandt – unterstützt.

 

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Matheprobleme

Matheprobleme

 “ als hätte man den Korken oben rausgenommen“

Es gab noch keine schöne Mathestunde für mich !

Lotte kam wegen ihrer Matheprobleme in die Praxis. Davor war sie einem Rechentherapeuten gewesen, um Grundlagen zu wiederholen. Dies habe auch ein wenig genutzt. Die Matheprobleme wären allerdings nach wie vor da. Mathe wäre nach wie vor das Fach, das sie nicht mochte. Auf die Frage der Mutter an Lotte, wie es denn mit dem Rechnen während der Rechentherapie stände, hätte Lotte geantwortet:“ Es gab noch keine schöne Mathestunde für mich!“ Diese Auskunft hatte die Mutter bewogen, in eine ganzheitliche Richtung zu suchen. So stieß sie auf meine Praxis.

In der Schule schüchtern, in der Freizeit ausgelassen und durchsetzungsstark

Beim ersten Termin wirkt die 8-jährige Lotte zunächst zurückhaltend, meidet den direkten Augenkontakt und nuschelt ein bisschen. Mit Übungen aus den unteren Wahrnehmungsstufen unterstütze ich sie darin, aus ihrer Schüchternheit und ihrem „Versteck“ herauszukommen und sich zu öffnen. Da zeigt sich nach außen eine ganz andere Lotte. Sie wird redselig, lacht und steigt mit Begeisterung in die Bewegungsübungen und gemeinsamen Spiele ein. „Ganz so“, wie mir die Mutter später erzählt, „wie zuhause: ausgelassen und selbstbewusst. In der Schule sei sie jedoch das schüchterne Mädchen und würde auch ausschließlich so wahrgenommen.“

Zu den Matheproblemen:

Wir rechnen ein wenig. Dabei fällt auf, dass Lotte sehr eigene Rechenwege wählt. Diese sind komplizierter als die in der Schule beigebrachten und es kommt vor, dass sie mit dem Ergebnis knapp daneben liegt. Teilweise werden Rechenvorgänge einfach gespiegelt, möglicherweise ein Hinweis auf eine Mischformstruktur. Auf meine Frage, ob Lotte sich in der Schule beim Rechnen melde, meint sie, sie traue sich meistens nicht.

Am Abend nach unserer Stunde

Schon nach dem ersten Termin berichtet die Mutter am Telefon, dass Lotte direkt nach der Übung , die sie zu Hause am Abend wiederholten, viel ruhiger war; es habe sich eine „andere Atmosphäre als sonst“ eingestellt, in der sie sich in Ruhe im Bett liegend unterhalten hätten. An den Abenden der vergangenen Zeit wäre Lotte immer dann, wenn das Abendzeremoniell fast vollendet war, noch einmal unruhig geworden, weil ihr etwas eingefallen war, das sie unbedingt noch vorm Schlafen machen musste.

Ausblick

Ich bin gespannt auf die kommenden Sitzungen und Lottes Entwicklung. Sowohl was ihr Matheverständnis angeht als auch ihr Erscheinungsbild in der Schule.

(Der Name ist geändert)

 

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