Schulreif – ja oder nein?

Aus einem Kompetenzprofil: Schulreif – ja oder nein?

Frau M. besuchte mit ihrer Tochter Pauline meine Praxis, um zu klären, ob sie schulreif sei. Die Einschulung stand unmittelbar bevor. Sie fragte sich, wie sich die schüchterne Pauline wohl in einer 1. Klasse fühlen würde? Wo ihre Tochter doch noch so schüchtern gegenüber neuen Situationen und fremden Personen sei. Und ob die Schulreife irgendwie zu fördern sei.

Sprachsicherheit kann sich in aller Stille entwickeln

Pauline ist eine stille Beobachterin. Sie lässt sich Zeit, bis sie aus sich herausgeht. Bei ihrem ersten Besuch beobachtet sie mit ihren großen dunklen Augen den Raum, ihre Mutter und mich. Ich dränge sie nicht, sondern vertraue darauf, dass sie aus sich herauskommt. Das passiert dann auch ganz fix: nachdem der wortlose Kontakt erst einmal aufgebaut ist, kommt intensive Spielfreude auf. Gewürzt und bereichert mit Paulines eigenen kreativen Ideen, wie eine Übung sich variieren und nochmals variieren lässt. Ihre Ideen zeigt sie in den folgenden Sitzungen gerne, das ganze jedoch in völliger Stille. Pauline lächelt und lacht und spielt freudig, spricht aber nicht.

Eines wird direkt deutlich: Für Pauline ist es wichtig, ihre Selbstsicherheit und Souveränität in einer Gruppe, die sie bereits kennt, weiterhin aufzubauen und zu festigen. Um in Folge auch Sprachsicherheit entwicklen zu können und sich den anderen sprachlich mitzuteilen.

Festlegung der Händigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen

Ihre Händigkeit ist noch nicht festgelegt. Ihr ist noch nicht klar, wo links und wo rechts ist. Die Visualisierungskraft und das räumliche Vorstellungsvermögen sind noch am Beginn der Entwicklung. Dies kann in der ersten Klasse zu unnötigen Problemen führen.

Festigung der Grundsicherheiten als Basis für die Schulreife

Der Besuch der ersten Klasse stellt für viele Kinder eine Herausforderung dar. Vor allem, was das soziale Miteinander angeht. In einer Klasse von 25-30 Kindern seinen Platz zu finden und sich Gehör zu verschaffen, ist Arbeit!

Damit der Start in die Schule für Pauline ein schönes Erlebnis wird, ist es ratsam, ihr noch eine wenig Zeit zu geben. Ihre Schulreife mit den entsprechenden Spielen zu fördern: Nämlich die Grundsicherheiten zu stärken – wie Urvertrauen, Erlebnissicherheit, Körper- und Gefühlssicherheit, Sicherheit in der Gruppe und schließlich die Sprachsicherheit. 

Von einer Einschulung im kommenden Jahr rate ich deshalb ab. Ich halte es für sinnvoll, Pauline noch ein Jahr zur Festigung ihrer Grundsicherheiten zu geben und schulreif zu werden.

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Dyskalkulie

Da muss doch etwas dahinter liegen, was ihm hilft.“

„Das kann es doch nicht gewesen sein! „

Mit diesen Worten kam die Mutter mit ihrem 7 1/2 -jährigen Sohn K in meine Praxis. An einem Institut war ihm Dyskalkulie diagnostiziert worden. Die institutseigene Therapie und die Lernerfolge in der parallel dazu laufenden Mathenachhilfe stagnierten nach Einschätzung der Mutter.

 

K, der stille Beobachter

In der ersten gemeinsamen Stunde fiel auf, dass einfache Übungen aus den Evolutionsstufen K größte Schwierigkeiten bereiteten. Auch einfache Koordinationsübungen und Überkreuzbewegungen fielen ihm schwer und es stellte sich im Gespräch heraus, dass K. schon bei der Krankengymnastik immer Angst vor den Überkreuzbewegungen gehabt hatte. Diese legen jedoch physisch und in der frühkindlichen Gehirnentwicklung die Basis fürs Schreiben und Rechnen. In der Evolutionspädagogik ist das die 4. Gehirnentwicklungsstufe. Auf meine Frage, ob K als Kleinkind gekrabbelt sei, erzählt die Mutter, dass er sich sitzend und auf dem Boden rutschend fortbewegt hatte und nie gekrabbelt sei. Er sei in der Familie der große Beobachter, der still das Familiengeschehen betrachte.

 

Blockiert durch den hohen Anspruch an sich selbst

K erschien mit seinen 7 Jahren sehr ernst und man konnte spüren, wieviele Gedanken sich hinter seiner Kinderstirn stauten. Seine Fähigkeiten mit denen seiner wesentlich älteren Geschwister vergleichend, hatte er an sich selbst einen sehr hohen Anspruch entwickelt mit dem er sich selbst blockierte. Und dann auch noch Rechenprobleme in einer Familie, wo es so etwas vorher nicht gab. Aus K’s Perspektive alles äußert verwirrend. Kein Wunder also, wenn sich K häufig in den Rückzug begab, um erst einmal alles genau zu beobachten und lieber nicht selbst aktiv zu werden. Der Urimpuls fürs Lernen ist jedoch die Neugierde. Diese galt es zu fördern, und zwar nicht über kreative Angebote aus der Vernunftebene, sondern durch die Arbeit an einer unteren Wahrnehmungsstufe, die im unbewussten, also physischen Bereich ansetzt. Am Ende der Sitzung schenkte mir K ein kleines, für mich unvergessliches Lächeln.

 

Eroberung des Zahlenraums 

In Folge festigten wir diese und einige weiterführende Stufen. K hat inzwischen eine Vorstellung vom Zahlenraum bis 30 und kann einfache Aufgaben ohne Zuhilfenahme der Finger rechnen.

Bericht von Lern-Kompass

 

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Schüchternheit und Schulreife

meine Tochter ist seitdem auch selbstsicherer geworden

Ich habe Frau Tornow auf ihrem Workshop “Lern- und Verhaltensblockaden erkennen – Talente fördern” kennen gelernt und wusste sofort, dass ich sie mit meiner Tochter (5) in ihrer Praxis besuchen würde. Sie wirkte sehr positiv, kompetent und überzeugend. Die Schüchternheit unserer Tochter fremden Menschen gegenüber machte uns Sorgen, auch im Hinblick auf die baldige Einschulung.

Frau Tornow hat es sofort geschafft, die Sympathie unserer Tochter H. zu gewinnen. Diese freute sich jedes Mal darauf, mit Frau Tornow zu “spielen” und ihre eigenen Fähigkeiten durch die verschiedensten und fantasievollen Übungen zu entdecken und Neues lernen. Trotz der zurückhaltenden stillen Art von H. haben sie sich sehr gut verstanden und viel gelacht, man spürte das Vertrauen. Wir üben die “Hausaufgaben” weiterhin regelmäßig und meine Tochter ist seitdem auch selbstbewusster, selbstsicherer geworden.

Ich als ihre Mama habe auch von Frau Tornow viel gelernt, vor allem, wie man Verhaltensprobleme – gerade im Kleinkindesalter – als Eltern lösen kann und ich finde das Modell der Evolutionspädagogik grundsätzlich sehr interessant. Ich bedanke mich herzlich bei Frau Tornow für ihre Offenheit, Warmherzigkeit und Unterstützung, um unseren Weg gemeinsam zu finden.

Henriett B. aus Berlin

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Fit für die Schule

Fit für die Schule

Den Zusammenhang von Schulreife und Gehirnentwicklung verstehen und nutzen.

Für Eltern, deren Kinder sich vor (und in) der Einschulungsphase befinden.

Fir fuer die Schule. Den Zusammenhang von Schulreife und Gehirnentwicklung verstehen und nutzen. Wann ist ein Kind schulreif? Was sagt die Körpermotorik über die geistige Entwicklung aus? Seminar mit Anne Tornow an der VHS am 25.02.2015, Kind Schule, Einschulung, SchulreifeMit der Einschulung erhält das Thema Lernen für die meisten Familien eine neue Bedeutung. Was genau bedeutet eigentlich Schulreife und wie wird man fit für die Schule? Wie hängen körperlich-motorische Fähigkeiten mit der geistigen Entwicklung zusammen? Wie können sich Defizite auf der motorischen Ebene auf die Lernfähigkeit und das Verhalten auswirken? Dieser Workshop vermittelt Ihnen sowohl Hintergründe aus der Gehirnentwicklung des Kindes sowie praktische Übungen, mit denen Sie als Eltern Ihr Kind optimal für das erste Schuljahr vorbereiten und unterstützen können.

 

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Konzentrationsproblem und Unruhe

er ist tatsächlich ruhiger geworden

Wegen Konzentrationsproblemen und innerer Unruhe kam J. mit seiner Mutter in meine Praxis. J machte einen sehr aufgeweckten Eindruck und stieg begeistert in jede neue Übung ein. Nach vier Sitzungen erhielt ich folgende Mail:

“..hier mal viele Grüße vom J. Wir machen fast jeden Morgen ihre Konzentrationsübungen und ich muss feststellen er ist tatsächlich ruhiger geworden..”

Mutter von J., 9 Jahre aus Berlin, Prenzlauer Berg

 

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